Die Gründung des Jagdschlosses 1542-1543
Da nach dem Marienwalder Amtsbuche Markgraf Hans (von Küstrin) Regenthin und den Ort, wo Jägersburg gestanden, gleichzeitig an sich gebracht hat, muss der erste, jedenfalls sehr einfache Aufbau dieses Jagdhauses in die Jahre 1542 und 1543 fallen.
Die regelmässige
Angabe, es sei
1586 gegründet, ist unrichtig.
In diesem Jahre fand nur ein vollständiger
Umbau statt, da dem Kurfürsten Johann Georg das alte, wenig geräumige
Jagdhaus
zu einem längeren Sommeraufenthalte, wie er ihn hier wiederholt mit
seinem
Hofstaate zu nehmen pflegte, nicht genügen konnte.
Zu der Insel, die
ehedem nur etwas
über 2 Morgen groß, aber in der Mitte gut 10 Fuß höher war als jetzt,
führte
ein auf einer Holzunterlage durch morastigen Grund gebauter, 50 Ruten
langer
und 7 Schritt breiter Damm, von dem sich östlich vor der mit Palisaden
umgebenen Insel noch ein Querdamm von gleicher Stärke im rechten Winkel
abzweigte. Eine befestigte Zugbrücke führte von dessen westlichem Ende
hinüber nach dem Torhause.
Mitten auf dem Platze erhob sich
das sogenannte "Große Haus", das über gewölbten Kellern im Erdgeschoß
drei
fürstliche Gemächer nebst Kammern, oben unter dem Dach zwei Stuben und
zwei Kammern enthielt.
Hinter diesem war ein zweites großes
Gebäude errichtet, in welchem sich der Junker Hofstube und die
kurfürstliche
Küche befand.
Links von diesem zog sich der lange
Pferdestall hin und daneben stand ein kleines Haus, "darin die Kanzlei
ihr Logement" zu haben pflegte.
Rechts stand "ein klein Häuselein
mit zween Thüren", das war die Speisekammer.
Das Torhaus enthielt auch noch
eine Stube und eine Kammer für den Hofmarschall.
Um die ganze, ziemlich quadratisch
gehaltene Anlage zogen sich Mauer und Wall mit 4 Blockhäusern, auf
jeder
Ecke eines. Der Hof war mit Feldsteinen gepflastert.
Am Ufer stand noch ein Gebäude,
"das alte Netzhaus" genannt, das eine Hofstube enthielt und oben 2
Gemächer.
Auf der 1585 zu Duysburg erschienenen Karte von Brandenburg und Pommern " per Gerardum Mercatorem" ist auch schon "Jegersburg", wenn auch nicht ganz richtig als an der Drage liegend verzeichnet.
Ein besonderer Hauptmann für Jägersburg wird nur einmal 1571 erwähnt, Christoph REPPISCH
Quelle: "Arnswalde im 16. Jahrhundert",
von Karl Berg
Schriften des
Vereins
für Geschichte der Neumark, Landsberg a.W. 1902, Heft 13, S.102
Erhalten von Hermann Köpnick, durch Sybille Jefferis, geb.
Bierhals