Jägersburg
Kreis Arnswalde, Neumark
Das Jagdschloss  II

Die Zerstörung des Jagdschlosses Jägersburg

Wie weit das Jagdschloß (Jägersburg) selbst gelitten hat, entzieht sich unserer Kenntnis.
Gordon's (schwedischer Oberst und Kommandant von Driesen) Besitzzeit (bis 1645) aber hat ihm sicherlich den Rest gegeben.

Für den ihm übertragenen Bau der Driesener Festungsmauer hätte er nirgends leichter und billiger Steine bekommen
können, als hier, und damit war das Schicksal des Schlosses besiegelt.

Gordon ließ die Mauern abbrechen und von den Amtsuntertanen die Steine zum Festungsbau nach Driesen fahren, "wie denn auch damals unterschiedliche Keller in Woldenberg desgleichen empfunden haben".
Da er jedoch nach allem, was wir von ihm wissen, kein Vandale war, gewinnt die Vermutung noch mehr an Wahrscheinlichkeit, daß es sich jetzt bereits um halb zerstörte, keineswegs aber mehr bewohnbare Baulichkeiten gehandelt hat.
Von da ab blieben nur dürftige Ruinen. Als der Professor Bekmann Anfang des 18. Jahrhunderts die Stelle aufsuchte, fand er wohl erhalten nur noch einen Keller und ein Brauhaus, das der Pächter des Vorwerks benutzte. Vorhanden war auch noch die Zugbrücke, die vom Damme nach dem Schloßberg hinüberführte, sonst aber von allem nicht viel mehr übrig.

Ein erheblicher Teil der Steine wurde im 18. Jahrhundert noch zum Aufbau der Regenthiner Oberförsterei verwendet.
Bei der Separation rechnete man irrtümlicherweise die Insel zur Feldmark Jägersburg, und das Versehen kam erst nach Genehmigung des Rezesses zur Sprache. Da man nun des geringen und wie man damals meinte, wertlosen Objektes wegen nicht die ganze Teilung umstoßen wollte, ging der Schloßberg in Privatbesitz über.

Mitte der fünfziger Jahre wurden die letzten Reste der an einigen Stellen noch 4 - 5 Fuß hohen Umfassungsmauern abgebrochen.
Das Format der Steine war 28 x 13 x 8 cm

Quelle: Arnswalde im Dreißigjährigen Kriege, von Karl Berg
               Schriften des Vereins für Geschichte der Neumark, Landsberg a.W. 1907
               Erhalten von  Hans Köpnick, durch Sibylle Jefferis, geb. Bierhals


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