Zur Entstehungsgeschichte
von Lenzenbruch
Auf Rodungsland wurde 1752/53 die Kolonie
Lenzenbruch gegründet.
Der Name führt zurück auf den Lenzensee, zwischen dem
Ort
und der Drage gelegen;
er leitet sich ab von slawisch lanka, 'Bucht, Wiese,
Aue'
und ist ein sehr häufiger Name
in der Mark Brandenburg.
Im Preußischen Staatsarchiv in Berlin-Dahlem befinden
sich
2 Karten des neuen Ortes.
Die 1. wurde 1756 im Maßstab 1:5000, die 2. um 1780 im
Maßstab
1:4000 angefertigt.
Die 2. Karte ist die interessantere, denn sie
enthält ein
Vermessungsregister und zeigt
die Blockeinteilung der Besitzungen mit der Gebäudelage.
Die Namen der 5 Kolonisten lauten:
Ob es sich um die Gründerfamilien von 1752 handelt,
ist mir nicht bekannt.
Außerdem ist ein Unterförster ausgewiesen.
Jede Familie hatte 48 Morgen und 128 Quadratruten,
der Förster 60 Morgen und 160 Quadratruten zugeteilt bekommen.
Offensichtlich waren 10 Kolonistenstellen geplant, denn
in
einer ersten Tabelle sind
zehn Parzellen ausgewiesen, davon sind fünf als bewohnt
bezeichnet.
Eine zweite Tabelle enthält endgültig nur 5 Kolonisten
und
den Unterförster.
Jeder Siedler hatte 2 Gebäude (wohl Wohnhaus und
Stall/Scheune).
1766 lebten 55 Personen in Lenzenbruch. Gleichzeitig
war 1,5 Km nördlich von Hochzeit
die Kolonie Neubrück gegründet worden, sie hatte 1766
eine
Seelenzahl von 65.
Lenzenbruch gehörte zum Amt Marienwalde. Das Amt hatte
um
1755
nordwestlich von Lenzenbruch, am Rande der Forst,
einen
Kalkofen angelegt,
der noch um 1820 genannt wird. Hier wurde Wiesenkalk zu
Branntkalk
gebrannt.
Verfasser: Wolfgang Palm, OStud.Rat
Quelle: Heimatgruß - Rundbrief 214, S.12
Deutsche Kolonisten aus dem Osten in
der
Neumark,
unter Friedrich d. Großen.
Lentzenbruch ca.1750:
Förster Probst Unternehmer
Martin Lück aus Bernsee
Gottfried Adam aus Filehner Herrschaft
Martin Hoeft aus Sorge in Polen "hinter
Driesen"
Fr. Behrend --
Autor: Albert
Koerth/Berlin
In 'Deutsche Wissenschaftliche Zeitschrift im Wartheland/Posen' 1940 /
Heft
2,
Herausgeber: Dr.Alfred Lattermann