Hochzeit
Kreis Arnswalde, Neumark
Entstehung und Ansiedler

Entstehung und Frühgeschichte
der neumärkischen Stadt Hochzeit


Siedlungsforscher untersucht Lage von Hochzeit

Als Namensformen finden sich:

- Ohzano
1238
- Osieczno 1250
- Hochzeit 1337
- Hochzit 1350
- die hochtyt 1353
- to der Hochtyd 1374
Ungefähr 14 km nordöstlich von Woldenberg liegt im Tale der Drage HOCHZEIT, an der Stelle, an der der Straßenzug von Küstrin über Landsberg - Friedeberg das Tal der Drage überschreitet, um in nordöstlicher Richtung weiterzuführen.
Dieser Straßenzug wurde hier von einem zweiten gekreuzt, der von Südosten, von der polnischen Befestigung Filehne herkam, und der in nordwestlicher Richtung nach Pommern wies.
Der Paß von HOCHZEIT besaß demnach eine außerordentliche Bedeutung, die man anscheinend schon in vorhistorischer Zeit erkannt hatte, denn den Ringwall von Prossekelmühle darf man wohl für einen Beobachtungsposten und Schutz des Flußüberganges halten.

Unmittelbar westlich des Passes entwickelte sich an der Stelle, an der sich die beiden Straßen trafen, das Dorf HOCHZEIT, dessen Untergrund aus Tal - und Beckensand besteht, der die Ufer der Drage einsäumt.

Die erste urkundliche Erwähnung einer Siedlung an dieser Stelle erfolgt 1238, als dem Templerorden durch Herzog Wladislaus Odonicz von Polen u. a. auch das Dorf OZAHNO überwiesen wurde, von dem aus der Orden in das Land jenseits der Drage eindrang.
Dieser Besitz ist den Templern bald wieder verloren gegangen, denn schon 1250 begabte Premisl Herzog von Polen, das Nonnenkloster Ovinsk bei Posen mit dem Landgebiet von Osieczono, das zur Kastelanei Driesen gehörte. Der namengebende Ort dieser hereditas war das nachmalige HOCHZEIT, das möglicherweise  bereits befestigt war.
Jedoch auch Ovinsk konnte sich hier nicht halten; der Ort ging in den Besitz der Askanier über, ein Vorgang, von dem wir allerdings nichts wissen.

HOCHZEIT erscheint erst im 14. Jahrhundert als ein Marktflecken, der anscheinden im Schutze des castrums entstanden war, dessen genaue Lage sich aber nicht festlegen läßt.
1337 saß auf HOCHZEIT Ludwig von Bertekow, und 1350 finden wir hier Hasso den Roten von Wedel, der mit der Belehnung die Erlaubnis erhielt, die Befestigungsanlagen auszubauen; dafür sollte das Schloß dem Landesherrn zu jeder Zeit offen stehen.
1374 saßen die Wedel immer noch auf HOCHZEIT, obgleich die geographische Beschreibung der Mark 1373 den Ort nicht unter ihren Besitzungen nennt.

Als 1368 das Land jenseits der Drage an Polen kam, wurde HOCHZEIT Grenzpaß, eine Lage, die sich besonders bemerkbar machte, nachdem die Neumark an den deutschen Orden gefallen war und gerade die Dragebrücke von HOCHZEIT zum Schauplatz jahrzehnterlanger Zusammenstöße wurde.


Quelle:
(Dr. Hellmut Wittlinger; Untersuchungen zur Entstehung und Frühgeschichte der neumärkischen Städte.
Die Neumark, Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Neumark,
Landsberg a. W. 1932, Heft 8.)
- HR I/1978, S.26


Ansiedler im 18. Jahrhundert

Imme, Peter; 1766, aus Polen

Katsch, Johann; 1766, aus Polen
Katsch, Martin; 1766, aus Polen

Quast, Jakob; 1766, aus Polen
Quast, Johann; 1767, aus Polen
Quast, Matthes; 1766, aus Polen

Reeck, David; 1766, aus Polen

Semmler, Christian; 1766, aus Polen


Quelle:
Der Neumärker, Band 2 ff, 1939
Scheer, W. :  Ansiedler im Netzebruch 1763 - 1769



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